Medienmitteilung: Geschäftszahlen AG Hallenstadion 2020
Geschäftsjahr 2020
Das Jahr 2020 hätte ein gutes Jahr geben sollen. Mit 153 Veranstaltungstagen sowie der Eishockey-WM war die voraussichtliche Auslastung gut. Seit dem durch den Bundesrat auferlegten Grossveranstaltungsverbot vom 28. Februar 2020 steht die Halle leer und das operative Geschäft liegt praktisch still. Sämtliche Konzerte, Shows, Sportveranstaltungen und Generalversammlungen mussten als Folge der von Bund und Kantonen verordneten Massnahmen abgesagt oder verschoben werden. Von den total geplanten Events konnten gerade mal 31 Veranstaltungen in den Monaten, Januar, Februar und Oktober mit Zuschauerinnen und Zuschauern durchgeführt werden.
Durch die Aufhebung des Veranstaltungsverbots ab Oktober 2020 flammte in der Branche Hoffnung auf Normalität auf. Mit einem aufwändig erstellten Schutzkonzept sowie breit gestreuten Kommunikationsmassnahmen konnten fünf Eishockey-Spiele mit einer limitierten Anzahl Besucher durchgeführt werden. Die Freude war von kurzer Dauer, knapp einen Monat später wurde die Branche durch die Entscheide des Bundesrates wieder still gelegt.
Starker Umsatzeinbruch
Entsprechend negativ wirkt sich die Corona-Krise auf den Jahresabschluss 2020 aus.
Beim Umsatz ist für das abgelaufene Geschäftsjahr ein Einbruch von rund 74% auf CHF 5.344 Mio. (Vorjahr: CHF 20,683 Mio.) zu verzeichnen. Das EBITDA (Betriebserfolg vor Abschreibungen, Finanzerfolg und Steuern) liegt bei CHF -3,014 Mio. (Vorjahr: CHF +5,486 Mio.) und das Jahresergebnis beträgt CHF -2,626 Mio. (Vorjahr: CHF +0.696 Mio.).
«Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie sind für unser Unternehmen einschneidend und gefährlich», erklärt Dr. Balz Hösly, Präsident des Verwaltungsrates der AG Hallenstadion. «Trotz dem Bezug von Kurzarbeitsentschädigung, sowie einer Pandemie Versicherung für die ersten 3 Monate der behördlichen Schliessung sind die Corona-bedingten Ausfälle beträchtlich.» Wie alle Betroffenen in der Branche ist auch die AG Hallenstadion deshalb auf staatliche Unterstützung angewiesen. Das Unternehmen gilt allerdings nicht als Teil des Kulturschaffens im engeren Sinne und kann somit keine Entlastungsgelder aus dem «Kulturtopf» beziehen. Auch Härtefall-Entschädigungen stehen der AG Hallenstadion nicht zur Verfügung, weil sie sich zu mehr wie 10% im Besitz der öffentlichen Hand (Stadt und Kanton Zürich) befindet.
Die AG Hallenstadion hat deshalb bereits im Juni 2020 bei ihren zwei öffentlichen Aktionären einen Antrag auf krisen-bedingte Entlastungsmassnahmen eingereicht. Dieser Antrag beschlägt im Wesentlichen eine Reduktion der Abgaben (Darlehenszinsen, Baurechtszinsen, Mietzinsen etc.), welche die AG Hallenstadion auch während der Corona-Krise an diese beiden Aktionäre zu leisten hat. Er liegt auch klar unter den möglichen Härtefallentschädigungen, welche die AG Hallenstadion als rein private Gesellschaft beantragen könnte. Die Finanzdirektion des Kantons Zürich und der Stadtrat haben den Antrag gutgeheissen, im Gemeinderat ist er aber immer noch hängig.
Verzicht auf Dividende und GV in angepasster Form
Wegen der durch die Corona Krise vorherrschenden Ungewissheit sowie den aktuell beanspruchten und zurück zu zahlenden Covid-19-Krediten des Bundes beantragt der Verwaltungsrat der kommenden Generalversammlung vom 25. Mai 2021, auf die Ausschüttung einer Dividende zu verzichten und den Jahresverlust auf die neue Rechnung vorzutragen. Mit diesem Schritt soll gewährleistet werden, dass mehr liquide Mittel für das operative Kerngeschäft zur Verfügung stehen und die AG Hallenstadion die Krise – die Gewährung der Entlastungsmassnahmen durch die Stadt Zürich vorausgesetzt – aus eigener Kraft meistern kann. Aus Sicherheitsgründen muss leider auch die diesjährige Generalversammlung ohne die Anwesenheit der Aktionärinnen und Aktionäre stattfinden.
Positiver Blick in die Zukunft
Die Krise in der Eventbranche wird auch nach Aufhebung der Corona-Restriktionen noch lange anhalten. Bis sich das internationale Tourneebusiness vollständig erholt hat, wird noch einige Zeit vergehen. Doch der Direktor des Hallenstadions zeigt sich positiv. «Not macht erfinderisch. Wir stecken den Kopf nicht in den Sand sondern arbeiten an neuen Projekten und suchen nach Optimierungsmöglichkeiten.» meint Musshafen. Er geht davon aus, dass nach wie vor ein sehr grosses Bedürfnis nach persönlichen Begegnungen besteht und dies einen Aufschwung der Geschäftstätigkeit auslösen wird.