Medienmitteilung Auszug ZSC
«Danke, für 72 Jahre Eishockey-Geschichte»
Am Freitagabend wurde das letzte Eishockey-Spiel der NLA im Hallenstadion ausgetragen, für die ‘grande Finalissima’ in Zug haben die Fans ihren Club in der Halle im Public Viewing angefeuert. Nun verlassen die ZSC Lions nach 72 Jahren die Zürcher Heimstätte und ziehen in ihr eigenes Stadion in Altstetten, die Swiss Life Arena.
72 Jahre Sportgeschichte
Am 18. November 1950 feierten die ZSC Lions ihre Premiere im Hallenstadion mit einem 5:5 gegen Arosa. Und nun, knapp 72 Jahre später, geht die Ära mit einer 3:1 Niederlage im 7. Spiel der Playoff-Finalserie gegen den EV Zug zu Ende. Es waren bewegte Jahre, mit sportlichen Hochs und Tiefs, welche in Erinnerung bleiben werden. «Nirgendwo liegen Freude und Enttäuschung so nahe beieinander wie im Sport. Wir sind stolz, dass wir zusammen mit den ZSC Lions einen Teil von dieser Sportgeschichte sein durften.» so Philipp Musshafen, CEO des Hallenstadions.
Unvergesslich bleibt die Nacht vom 01.04.2000, als die ZSC Lions nach 39 Jahren endlich wieder den Meistertitel holten. Nach dem Schlusspfiff verwandelte sich die Halle in einen Hexenkessel, das Eis wurde gestürmt, Fans und Spieler liessen den Emotionen freien Lauf. Wenige Fans konnten sich sogar ein Stückchen Netz des Eishockey Goals ergattern. Im Jahr 2008 nahmen die Spieler Matthias Seger und Ryan Gardner selbst Hammer in die Hand und begleiteten den Umbau ihrer Garderobe, welche danach doppelt so viel Platz bot.
Volksmehr für neues Stadion
Doch das Hallenstadion ist halt nicht nur Heimstadion der ZSC Lions, sondern eine multifunktionale Arena, welche neben dem Eishockey rund 100 andere Events pro Jahr beherbergt. Dies führte immer wieder zu Terminschwierigkeiten.
Lange hat der Stadtclub gekämpft für sein neues Stadion. Am 25.09.2016 sagte das Zürcher Stimmvolk mit 56,6% JA zu dem Stadionprojekt. Das Hallenstadion ist zwiegespalten über den Auszug ihrer Heimmannschaft. «Einerseits haben wir nun wieder mehr Freiheit in der Termingestaltung, insbesondere während der Playoff-Saison im März und im April. Andererseits verlieren wir einen wirtschaftlichen wichtigen Ankermieter, der das Hallenstadion stark mitgeprägt hat» so Musshafen.
Verabschiedung des Eisfeldes
Dem Hallenstadion steht in der Sommerpause eine grosse Veränderung bevor. «Wir verabschieden uns von unserem permanenten Eisfeld und giessen den Boden mit Beton auf.» erzählt Musshafen. Ein Umbau vom Eishockey-Layout zum Konzertlayout bedurfte jeweils 150 Mannstunden. Der Eismeister des Hallenstadions war jedes Mal gefordert, nicht nur in der Planung der Mitarbeiter, sondern auch im logistischen Bereich. Steht eine grosse Konzertproduktion vor der Türe, welche viel Zeit für den Aufbau benötigt, wird jede Minute bis ins kleinste Detail durchdacht, um Parallelarbeiten möglich zu machen. Zukünftig wird für grosse Eisshows, wie z.B. Art on Ice oder ein Kunsteislaufturnier, ein temporäres Eisfeld zum Einsatz kommen.
Für die ZSC Lions geht die Geschichte weiter, ab Mitte November in der Swiss-Life-Arena in Altstetten. Die Eröffnung verzögert sich jedoch um zwei Monate wegen mangelhafter Schrauben. Und so gibt es doch noch Parallelen – auch das Hallenstadion konnte einst nicht termingerecht eröffnet werden. Ein Unfall verzögerte die Einweihung 1939 um ein halbes Jahr.